Inklusion & Teilhabe
kein selbstläufer
Mit unserem sozialen Projekt „Stadtteilgarten“ auf dem Tempelhofer Feld werden Teilhabemöglichkeiten geschaffen, ein gutnachbarschaftliches Miteinander im Bezirk Tempelhof Schöneberg unterstützt und für alle zugängliche Begegnungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum eingerichtet. Tätigkeitsangebote für Menschen mit Behinderung im Garten verbinden wir dabei mit unserer bisherigen Arbeit in Einrichtungen für Geflüchtete.
Menschen mit Behinderung, mit Migrationsgeschichte, mit Trauma-Erfahrung und Nachbar_innen aus dem Bezirk gärtnern gemeinsam und werden dabei von Gärtner_innen begleitet. Sie begegnen einander in einer offenen, inklusiven Atmosphäre im Garten, kommen ins Gespräch und lernen einander besser kennen. Dabei werden sie bei Bedarf unterstützt von Beschäftigten mit Erfahrung in der Bewirtschaftung schwieriger Situationen im Miteinander.
Das Vorhaben wird gemeinsam mit den Beteiligten und möglichst barrierefrei eingerichtet. Es bedient deren Bedürfnisse, soll einladend wirken und Lust zum Mittun wecken. Gemeinsames Gärtnern und biodynamischer Anbau verbinden sich mit einem inklusiven, für alle offenen Miteinander. Die Nutzer_innen werden bei der Teilhabe an Gesellschaft, Bildung und Beschäftigung unterstützt. Eine Beschäftigung von Menschen mit Behinderung ist beabsichtigt.
Der „Stadtteilgarten“ ist ein Beispiel für „Soziale Landwirtschaft“ in der Stadt. Wege und Flächen sind so weit möglich barrierefrei. Leitsysteme werden eingerichtet. Die Teilnehmenden nutzen den Garten in individuell angepassten Hochbeeten, finden Freizeit- und Beschäftigungsmöglichkeiten im ökologischen Landbau sowie im Anbau von Obst und Gemüse und können gesunde Lebensmittel für den Eigenbedarf ernten. Sie beteiligen sich an der Pflege der Landschaft und sorgen durch den Unterhalt geeigneter Lebensräume für den Schutz der bedrohten Tierarten auf dem Gelände.
Die Teilnehmer_innen können einer sinnvollen und notwendigen Beschäftigung nachgehen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag in der Gestaltung des Gartens und werden gebraucht. Der Stadtteilgarten leistet auch einen Beitrag zum guten nachbarschaftlichen Miteinander im Bezirk.
Ich wohne nun schon seit 12 Jahren in der gleichen Gegend. Sehr wohltuend, festzustellen, dass die Nachbarskinder nicht ständig „Guck mal, der ist aber klein“rufen, wenn sie mich sehen.
Es ist für sie Alltag. Auch das ist Inklusion. Nicht mehr. Nicht weniger.
Raul Krauthausen